Roberto Valentini: Sonaten für Blockflöte & Bc op.5 Nr.1-12 auf CD

Roberto Valentini (1671-1747) wurde in Leicester geboren und blieb höchstwahrscheinlich bis zu seinem 21. Lebensjahr in England, bevor er nach Italien auswanderte und sich in Rom niederließ.
Als Multiinstrumentalist begann Valentini seine Karriere in der päpstlichen Stadt als Violinist, Cellist und Oboist, ist aber vor allem als Komponist für die Blockflöte bekannt, ein Instrument, auf dem er sich auch als Interpret auszeichnete.

Nach einem anfänglichen und fast vollständigen Festhalten am corellianischen Stil begann er allmählich, sich die in Nordeuropa erscheinenden Sonatensammlungen und die stilistischen Merkmale eines aufkommenden galanten Stils zu eigen zu machen. Sein bisheriges musikalisches Schaffen besteht ausschließlich aus Instrumentalmusik, die hauptsächlich der Blockflöte gewidmet ist.

Vaentini war auch als Blockflötenpädagoge tätig und nutzte die Popularität, die das Instrument zu seiner Zeit bei Amateurmusikern genoss. Als Auswanderer, der enge Kontakte zu seinem Heimatland pflegte, hat er möglicherweise sogar englische Blockflöten in seine Wahlheimat importiert und dort vermarktet. In London waren zu dieser Zeit zwei große Blockflötenbauer tätig - Peter Bressan und Thomas Stanesby -, so dass Kopien ihrer Instrumente für diese Aufnahme ausgewählt wurden.

Die 12 Blockflötensonaten op. 5 wurden zwischen 1715 und 1720 in London veröffentlicht, in einem für die Blockflöte perfekt idiomatischen Stil, der sich an ein breites Publikum von Amateuren richtete und italienische Sonaten für Violine und Bass, insbesondere Corellis op. 5, zum Vorbild hatte. Die ersten drei Sonaten Valentinis weisen den feierlichen Stil der "Sonata da Chiesa" auf, während die späteren Sonaten anmutigere, tänzerische Sätze enthalten, die typisch für die aus Frankreich stammenden "PieÌces de CaracteÌre" sind.

Die 6 Sonaten für 2 Flöten "La Villeggiatura" gehören zu den fünf handgeschriebenen Bänden mit Blockflötenmusik aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die sich in der Sezione Musicale der Biblioteca Palatina in Parma befinden. Die Sonaten weisen Merkmale auf, die auf ein wahrscheinliches Veröffentlichungsdatum von 1730 hindeuten, und die Sammlung war beliebt, dank Valentinis Geschick, brillante, angenehme Schreibweise mit relativer Leichtigkeit der Aufführung in schnellen Tempi - zufriedenstellend für Interpreten und Publikum - und reizvoller, ausdrucksstarker Melodie mit vielen niedergeschriebenen Vorschlägen zur Diminution von Kadenzen in den langsamen Abschnitten zu kombinieren.

Aufgenommen im Oktober 2019 in Monte Compatri (Rom), Italien. Das Booklet enthält Anmerkungen zum Komponisten und seiner Musik sowie eine Biografie der Künstler.